Während OLGA & Co. von der Fähigkeit von (traditioneller) KI profitieren, natürliche Sprache zu verstehen, stößt die Generative KI mit großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) in die Welt der Texterstellung vor. Dies öffnet der größten „textproduzierenden Industrie“, dem Rechtswesen im Allgemeinen und der Justiz im Besonderen heut kaum vorstellbare Möglichkeiten der Automation. Ein von Generativer KI erstellter Text kann gut und plausibel klingen, aber Falschaussagen (Halluzinationen) oder Verzerrungen (Bias) enthalten. Der Einsatz von Generativer AI und die Bewertung der damit verbundenen Risiken ist daher immer in Bezug auf das vorgesehene Einsatzfeld zu betrachten. Was bedeutet dies für die Richterschaft, die sich z.B. in Massenverfahren bei der Textdurchdringung bereits durch KI-Assistenten unterstützen lässt? Ist es nicht naheliegend, sich zukünftig auch bei der Verschriftlichung von Urteilen von KI-Assistenten unterstützen zu lassen? Wo liegen Risiken, Grenzen, Einsatzbereiche? Was bedeutet dies für die Außenwirkung und für das Selbstverständnis richterlicher Arbeit? Diesen Fragestellungen widmet sich das Forum im Kreise von Experten und Vertretern der Justiz.